Die Zucht - Verantwortung für Tier und Rasse
Die Französische Bulldogge war im Ursprung der Hund der Lastenträger an den Pariser Zentralmarkthallen, der Metzger und der Kutscher. Sie wurde sehr schnell durch ihren außergewöhnlichen Körperbau und ihr liebenswertes Wesen zum beliebten Begleithund. Im Wesentlichen dürfte diese Entwicklung auf das Aussehen des Bullys zurückzuführen sein, welches doch sehr dem sogenannten »Kindchen-Schema« entspricht: große Augen, große Ohren und ein flaches Gesicht.
Jahrzehntelang, seitdem die Rasse 1885 ihr erstes Zuchtbuch öffnete, waren Französische Bulldoggen ständige Begleiter der Oberschicht und der Künstler – verbreitet weit auch über Frankreich und Europa hinaus. Gesundheitliche Probleme wurden bis spät in die 80er Jahre nahezu nicht publik, waren sie faktisch kaum existent.
Seit gut 30 Jahren bedrohen diese Rasse zwei wesentliche Aspekte. Der
erste ist die deutliche Übertreibung der einzelnen Rassemerkmale.
Betrachtet man alte Fotos, so war die Kurznase im Ursprung noch
ausreichend lang, um eine komplikationsfreie Atmung zu erlauben. Im
Laufe der Zeit wurde sie immer kürzer gezüchtet – um die Hunde noch
»niedlicher«, dem »Kindchen-Schema« angelehnt zu haben, einhergehend mit
Problemen in der Atmung. In diese Phase fällt auch die Züchtung von
Hunden mit in Relation zum Körper übergroßen Köpfen, die schließlich
auch unter anderem, zu Komplikationen bei den Geburten führten. Die
Hunde waren in Relation zu ihrer Größe insgesamt zu schwer.
Diesen doch sehr negativen Einflüssen auf die Rasse der Französischen Bulldoggen sind die betreuenden Vereine im Ausland und in Deutschland der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und wir als IKFB deutlich entgegengetreten. Zum einen wurde der internationale Rassestandard dahingehend geändert, dass keine Übertreibungen einzelner Merkmale toleriert werden dürfen – auf Ausstellungen und Zuchtzulassungen, diese Hunde damit nicht hoch prämiert werden. Zum anderen wurden mit der Einführung unserer Zuchttauglichkeitsprüfung Anfang der 90er die Voraussetzungen für Zuchttiere und die Verpaarungen deutlich verschärft, so dass nun noch klarere Bedingungen an das Aussehen und die Erbanlagen gestellt werden, einzig mit dem Ziel die Gesundheit der Rasse deutlich positiv zu beeinflussen.
Diese Zuchtbedingungen gelten für alle Französischen Bulldoggen, die von Züchtern des IKFB gezüchtet werden. Dies bringt uns zum zweiten wesentlichen Aspekt, der die Rasse massiv bedroht:
Dies sind all die Hunde, die nicht nach den Regularien des IKFB oder anderer ausländischer Rassehundezuchtvereine, die in der FCI organisiert sind, gezüchtet werden. Hierunter zählen wir alle Hunde, deren »Züchter« keinem regulierenden Verein angehören, die ihre Zuchttiere keinen gesundheitlichen Untersuchungen zuführen, deren Welpen nicht unter Aufsicht eines ausgebildeten Zuchtwartes aufwachsen und die allzu gern auch Modefarben (wie z. B. blau und braun) züchten – ohne sich dessen bewusst zu sein, dass genetisch mit diesen Farben auch Krankheiten verbunden sind.
Dazu kommen dann – wie übrigens leider auch in anderen Rassen – die Welpen aus dem illegalen Welpenhandel und dem Kofferraum …
Alles in Allem werden im IKFB unter Einhaltung der Zuchtbestimmungen, der gesundheitlichen Untersuchungen und der tierärztlichen Nachweise pro Jahr rund 250 Welpen gezüchtet. In bekannten Haustierverzeichnissen, in denen Hunde mit ihrem Chip registriert werden können, werden jährlich mehrere Tausend (!) »Französische Bulldoggen« eingetragen.
Der Einfluss des IKFB und anderer ausländischer Rassehundezuchtvereine auf die Zucht, die Gesundheit und die Erbgesundheit ist damit in den letzten Jahren massiv geschwunden. Grund hierfür dürfte im Wesentlichen die »Geiz ist Geil«-Mentalität sein. Kostet doch ein Welpe aus IKFB Zucht mehrere Tausend Euro – der aus dubiosen Quellen oft aber nur einige Hundert Euro. Wobei sich dieser Betrag im Regelfall schnell durch hohe Tierarztrechnungen vervielfacht oder sich durch die sehr geringe Lebenserwartung des erworbenen Hundes aus diesen dubiosen Quellen relativiert. Wird doch ein Bully aus verantwortungsvoller Zucht gern deutlich über 10 Jahre alt.
Verantwortungsbewusste Zucht nach IKFB-Richtlinien bedeutet:
• Einhaltung des Internationalen Rassestandards der
Französischen Bulldogge
• Hohe Anforderungen an die Züchterinnen und
Züchter
• Hohe Anforderungen an die Zuchttiere
• Transparenz in Bezug
auf die gesundheitlichen Untersuchungen
• Begleitung der Verpaarung,
der Geburt und der Aufzucht durch geprüfte Zuchtwarte
•
Abstammungsnachweise der Welpen